Regionalentwicklung

Kleinregionales Entwicklungskonzept (KREK)

An der Erstellung der Kleinregionalen Entwicklungskonzepte sind je nach Themenschwerpunkt Raumplaner, Tourismusfachleute oder Landwirtschaftsexperten beteiligt. Wichtig ist die Erarbeitung eines Stärken-Schwächen-Profils der Region, um die Chancen, aber auch die Risiken für die weitere Entwicklung erkennen und ein tragfähiges Leitbild für die beteiligten Gemeinden entwickeln zu können. Darauf aufbauend sollen in Arbeitskreisen, in die die Bewohner der Region, aber auch die vorhandenen Leitbetriebe eingebunden sind, Ziele und Maßnahmen formuliert werden, die in umsetzbare Projekte münden und von den Förderstellen des Landes unterstützt werden können.

Weinviertler Dreiländereck

Die Region Weinviertler Dreiländereck wird von  den 12 Gemeinden Altlichtenwarth, Bernhardsthal, Drasenhofen, Falkenstein, Großkrut, Hauskirchen, Herrnbaumgarten, Ottenthal, Poysdorf, Rabensburg, Schrattenberg und Wilfersdorf gebildet und liegt im nordöstlichsten Teil des Weinviertels/Niederösterreich.

Zählten Südmähren und das Weinviertel ursprünglich zu den reichsten Gebieten der Monarchie und konnten während der Zwischenkriegszeit noch zahlreiche Kontakte gepflogen werden, erfolgte die eigentliche Zäsur nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Errichtung des Eisernen Vorhangs. In diese äußerst exponierte Lage gedrängt, kämpfte das Gebiet an der toten Grenze mit großen wirtschaftlichen Einbußen und starker Abwanderung.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Grenzöffnung im Jahre 1989 rücken zwei Regionen  - auf halbem Weg zwischen Wien und Brünn – durch die geänderten politischen Rahmenbedingungen wieder ins Zentrum Europas. Da der tschechisch-österreichischen Staatsgrenze keine naturräumlichen Grenzen entsprechen, sind hier die Vorraussetzungen günstig, wieder an historische Gemeinsamkeiten anzuknüpfen.

Ein erster Schritt dazu, diese Möglichkeiten auszuloten, war eine grenzüberschreitende Studie der Technischen Universitäten Wien und Brünn, die zum Projekt EREG = „Eigenständige Regional-Entwicklung im Grenzraum“ zusammen gefasst wurde. Das Projektgebiet umfasste den Raum nördliches Weinviertel (16 Gemeinden) und Südmähren (37 Gemeinden).

Die Gesamtkoordination erfolgte durch DI Dr. Hannes Schaffer, die Projektleitung oblag  dem Vize Rektor der TU Wien, Institut für Raumplanung und Raumordnung DI Dr. Gerhard Schimak. Die Projektkoordination auf tschechischer Seite lag in den Händen von Prof. Mojmír Kyselka der Technischen Universität Brünn.

Das Projekt dient als Grundlage und Planungshilfe für Regionalvereinigungen und wurde deswegen auch als Grundlage zur möglichen Strukturverbesserung  unserer Region herangezogen.

Das erste Treffen zur Gründung einer Kleinregion fand im Sommer 1997 statt und wurde vom Weinviertelmanagement und der NÖ Dorferneuerung mitinitiiert. Ziel der Gemeinden war, gemeinsame Aktivitäten zu setzten, um folgendes zu erreichen:

·           eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation

·           eine Aufwertung in regionaler, überregionaler und grenzüberschreitender Hinsicht unter Einbindung der Bevölkerung

An Hand eines kleinregionalen Entwicklungskonzepts sollten Stärken und Schwächen der Region herausgearbeitet und ebenso die Risiken und Chancen aufgezeigt werden.

Betreut von der NÖ Landesregierung, Abt. f. Raumordnung und Regionalpolitik, wurde von der Raumordnungskanzlei DI Fleischmann bis zum Sommer 1998 ein umfangreicher Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, wobei unter Mitarbeit von den sechs  Arbeitskreisen Kultur, Tourismus, Kleingewerbe, Landwirtschaft, Wein und Pferd  über 120 Maßnahmen und Projekte erstellt wurden.

Parallel  dazu wurde ein Wettbewerb in allen zwölf Gemeinden angeregt, im Zuge dessen ein Name und ein Logo gefunden werden sollten. Unter reger Beteiligung der Bevölkerung hat eine Jury den Namen „Weinviertler Dreiländereck“  ausgewählt und ebenso das Logo, welches die drei Länder Österreich, Tschechien und die Slowakei, sowie den Zusammenfluss von March und Thaya symbolisch darstellt.  Das Logo wurde in dieser Form bis 2020 verwendet.

 

 

Zielsetzungen der Kleinregion Weinviertler Dreiländereck

Die Region soll in ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Eigenart und Vielfalt erhalten und weiter entwickelt werden. Gemäß den Schwerpunktthemen der Region soll mit gezielten Aktivitäten die Regionsidentität der Bevölkerung noch mehr gesteigert werden.

Das Weinviertler Dreiländereck als eine selbsttragende Kleinregion, soll Projekte von unten nach oben entwickeln und daher Eigeninitiativen unterstützen.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist ein gemeindeübergreifendes Verständnis und die Nutzung gemeinsamer Potentiale, wobei ein  mögliches „Kirchturmdenken“ verhindert werden kann. Durch diese Zielsetzungen sollen die regionale Wirtschaftsstruktur, die Arbeitsplatz- und Einkommenssituation und die Lebensqualität verbessert werden.

Mit 1. März 1999 wurde in Poysdorf ein Bürostandort eingerichtet, um die Projekte optimal koordinieren und betreuen zu können.

 

Das Kleinregionale Entwicklungskonzept beinhaltet

·           Vernetzung der vorhandenen Attraktivitäten: Rad- und Wanderwege, Veranstaltungen, Kulturstätten uvm.

·           Weiterer Ausbau der notwendigen Infrastruktur

·           Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung

·           Verstärktes Auftreten der Region nach außen

·           Gemeinde- und länderübergreifende Kooperationen in kultureller, touristischer und wirtschaftlicher Hinsicht

 

Erfolgreiche Projekte - Ausschnitt 

·           Regionsfest – das Fest der Mitgliedsgemeinden

·           Radwandertag

·           Wandertag

·           Liechtensteinzentrums – Schloss – Wilfersdorf

·           Regionszeitung  „Wecker“

·           ARGE „Dreiländereckwirte“

·           Obstbäume für die Landschaft

·           „Dreiländerweinkost“

·           Kulturradweg „Liechtensteinroute“

·           WIN Prozess

 

Tourismus 

·           „Grenzenlose Wanderschaukel“

·           Kulturradweg „Liechtensteinroute“

·           3 Schwestern im Weinviertel

·           Angebotsentwicklung

·           Drucksorten

·           grenzüberschreitende Kooperationen