Kellergasse „Oagossn“

Die wunderschön gelegene Falkensteiner Kellergasse ist eine der bekanntesten des Weinviertels. Die zwei gegenüberliegenden Kellerzeilen umfassen insgesamt 65 Presshäuser mit anschließenden Erdkellern. Auffallend ist die relativ einheitliche Architektur der Presshäuser, deren Giebel meist gassenseitig ausgerichtet sind. Womöglich das Zeichen einer ziemlich frühen Entstehungszeit, die entsprechend der Berücksichtigung im Franziszeischen Kataster bereits vor 1820 anzusiedeln ist. Freilich erfuhren die Presshäuser in den darauffolgenden Jahrzehnten auch immer wieder Umgestaltungen. Der Großteil des geschlossenen Ensembles hat sich jedoch bis heute erhalten. Es existieren auch ältere Keller, etwa der „Gmoakeller“, aus dem späten 17. Jahrhundert. Bei den Dachformen dominieren Satteldächer, wenngleich auch die Form des Schopfwalmdaches vorkommt. Die Giebel sind teilweise mit Zahnschnittfries versehen.

Die Presshäuser sind durch sogenannte Reichen oder “Reicha” getrennt, schmale Durchgänge, um das Regenwasser abfließen zu lassen bzw. um in die darüberliegenden Weingärten zu gelangen. In Falkenstein wurden diese Reichen für die Kunstinitiative Mut zur Lücke, mit internationaler Ausrichtung, als Objektstandplätze genützt.

Außerdem wurde in der Kellergasse nicht nur Wein gelagert und produziert, hier wurden auch Eiermärkte abgehalten. Die Kellergasse war einst Teil eines historischen Handelsweges. Dadurch erhielt sie auch den Namen Oagossn (Eiergasse). Das Kunstobjekt Ei steht als Symbol dafür.

Neben dem Kellermuseum "Weinbau anno dazumal", einem Restaurant, Heurigenbetrieben, Offenen Kellertüren und dem Erlebniskeller Geheimnisvolle Welt des Weines beleben auch zahlreiche Veranstaltungen die Kellergasse. Am bekanntesten ist wohl das Weinherbst-Fest Wein-Kunst-Kultur, das jährlich am dritten September-wochenende gefeiert wird. Bei Kellergassenführungen erfährt man Interessantes und Unterhaltsames über die Kellergasse und die Weinviertler Kellergassenkultur im Allgemeinen.

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